Musik

Schon als Sechsjähriger gab er sein erstes Klavierkonzert: bei einem Schulfest im Peter-Cornelius-Konservatorium, wo er Klavierunterricht bekam . Der „Teenager am Klavier“ sorgte nach dem Krieg für Stimmung in verschiedenen Gonsenheimer Kneipen: „fer e Schnitzel unn zwää Halwe“.

Als Jazzpianist kassierte er als Aushilfe beim „Heinz-Hillenbrand-Trio“ 1949 die erste richtige Gage: einen Dollar (damals fünf Mark) pro Mann und Stunde. Auch in der Schule zeigte der talentierte Nachwuchs-musiker seine Vorliebe für den Jazz und dem Hang, sich beim Klavierspielen „zwischen allen Stilen“ zu bewegen - „en gros“ und „en detail“. Im gymnasialen Musikunterricht führte dies zu mehrfachen Klassenbuch-Einträgen „wegen grobem musikalischem Unfugs“, da er Boogie-Woogie-Rhythmen (die vom Lehrer verachtete „Neescher-Mussik“) den Chopin-Etüden vorzog.

Mit den „Swing-Stars“, einer Jazz-Combo, unternahm er in den Schulferien eine Kurztournee ins „Ausland“: durch das (damals noch) französische Saarland. Als Pianist und Arrangeur gründete er 1948 mit Hans Becker und Werner Ohler den sogenannten „Hot Club“ zum Aufspielen bei kleinen Festen und Feiern. Bis 1953, dem Jahr des Abiturs, dauert diese erste Karriere, Auftrittsorte sind Dorf- und Vereinsfeste, amerikanische Offiziersclubs, Tanz-, Nacht- und Striptease-Bars.

In seinen Fastnachtsauftritten und Kabarettprogrammen blieb er als Musiker auch weiterhin präsent. Dabei bekennt er sich freimütig als ein „Autodidakt reinsten Wassers“, das heißt als „selbstgelernter“ Klavierspieler und Arrangeur“ - nach der Devise „Learning by doing“ - oder uff määnzerisch: „Do it your selberster!“

Selbst nach seinem offiziellem Bühnenabschied trieb die frühe Liebe zur Musik weiterhin noch späte Blüten: so zum Beispiel mit den Solo-Konzerten „Flügel-Spiele“ im „unterhaus“-Foyer 2002 und ein Jahr später gemeinsam mit der Harry-Hach-Jazzformation das Konzert „Jazz und Jux“ im Frankfurter Hof.


Grafiken

Wie bereits als Musiker hinterlässt auch der Zeichner und Grafiker Herbert Bonewitz in seinem gesamten Schaffen unverwechselbare Spuren. Neben den „privaten“ und äußerst fantasievoll gestalteten, skurrilen Color-Grafiken entstanden Zeichnungen und Karikaturen für Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften, für eigene und fremde Bücher, sowie für die Hakle-Hauszeitschrift „Die Rolle“. Für die „Mainzer Allgemeine Zeitung“ waren es die Serien „Mit spitzer Feder“ (1966/68) und „Sehnse, des is määnzerisch“ (1989/1994).

Für seine Kabarettprogramme und Fastnachts-auftritte entwarf er Bühnenbilder, Kostüme, Requisiten, Plakate und Programmhefte. Labels für CDs entwarf er unter anderem für seine eigenen Platten, für die Mainzer Gesangsgruppe „Aca & Pella“ und für die „Sinfonietta Mainz“. Seit den fünfziger Jahren gestaltete er für den GCV, die Füsiliergarde, die „Gonsbach-Lerchen“ und später für die „Schnorreswackler“ Vorlagen für Masken, Kostüme und Bühnenbilder, wie auch für Orden und Ehrenzeichen.

Die Breite Straße in Gonsenheim ist für Herbert Bonewitz eine Art „Galerie“ geworden, denn da ist der Grafiker und Zeichner gewissermaßen „verewigt“, weil dort nach seinen Entwürfen Bronzeplastiken von drei Narrenfiguren aufgestellt sind: der „Komiteter“ und der „Till“ vor der großen Turnhalle und der „Schnorreswackler“, die Symbolfigur des GCV, vor der Volksbank.