Herbert Bonewitz war nicht nur legendärer Fastnachter und Kabarettist, sondern auch ein begnadeter Maler und Zeichner. Aus Anlass seines 90. Geburtstages wird am Samstag, 4. November zwischen 11 und 16 Uhr, zum ersten Mal ein Teil seiner Gemälde und Zeichnungen ausgestellt, die sich im Nachlass bei seinen Kindern, Ulrike Stumpf und Michael Bonewitz, befinden. Unter dem Titel „Ein Narr an der Staffelei. 90 Jahre Herbert Bonewitz – mit Pinsel und spitzer Feder“ zeigt die Mainzer Kunst Galerie im Weihergarten 11 eine Auswahl seines zeichnerischen Schaffens. Die Galerie ist immer samstags von 11 bis 16 Uhr und nach Absprache geöffnet. Finissage der Ausstellung ist am 9. Dezember ebenfalls von 11 bis 16 Uhr.
Herbert Bonewitz, geboren am 9. November 1933, verstarb am 29. April 2019 und wäre dieses Jahr 90 Jahre alt geworden. Viele kennen seine Vorträge, Lieder und Kabarettprogramme. Dass er zeichnen konnte, wussten manche, die seine Bücher und Comics kannten. Dass er Zeit seines Lebens auch gemalt hat, ist nur wenigen bekannt. Aus Anlass seines 90. Geburtstags zeigt die Mainzer Kunst Galerie nun eine Auswahl seines Lebenswerks. Herbert Bonewitz malte und zeichnete in Schwarz-Weiß und in Farbe, in Aquarell und in Tusche, meist auf Karton, ohne die Bilder zu beschriften. Dabei entstanden Kunstwerke von herausragender Qualität, ein Spiegelbild seines Lebens, seiner Ängste und Zwänge, seiner Komik und Lebenslust, manche düster, manche heiter, viele satirisch und gesellschaftskritisch. Ein Narr an der Staffelei. Mit Pinsel und spitzer Feder.
Zur Eröffnung am 4. November um 11 Uhr wird Bürgermeister Günter Beck ein Grußwort der Stadt Mainz sprechen und der renommierte Kunsthistoriker und Ausstellungskurator Gerhard Kölsch in das Werk von Herbert Bonewitz einführen. Galerie-Inhaber Christian Vahl zeigt sich begeistert von den Kunstwerken und spricht von einer „Neuentdeckung. Die vorliegenden künstlerischen Werke von ihm haben es in sich, sie ergänzen und erweitern das, was wir von ihm kennen, und stellen auch sein Gesamtwerk in ein neues Licht.“
Einen Teil der Kunstwerke wollen Ulrike Stumpf und Michael Bonewitz zum Kauf anbieten und den Erlös gemeinnützigen Organisationen spenden: „Es wäre sicher absolut in seinem Sinne, denn er hat Zeit seines Lebens ehrenamtlich gewirkt und würde sich freuen, wenn mit seinen Bildern kulturellen und sozialen Institutionen geholfen werden kann“. Zu den Spendenempfängern zählen die Fördervereine des unterhaus, Kabarettarchivs und Fastnachtsmuseums sowie die Pfarrer-Landvogt-Hilfe, die Mainzer Tafel und die Initiative Römisches Mainz (IRM). Die Ausstellung soll rund um seinen 90. Geburtstag die Erinnerung an Herbert Bonewitz wachhalten. Er war ein Narr, Satiriker, Kabarettist, Fastnachter, Musiker, Komiker, ein Clown, ein Publizist und aus tiefem Herzen Mainzer. „Ein Alltagsschnauzenkenner, ein Wortkaskadenverdreher, ein Menschenspieler, ein kleiner verschämter Poet. Herbert. Das ist einer, den die Menschen brauchen, zum Lachen und zum Weinen, wie‘s tägliche Brot. Herbert. Das ist schon einer. Und zwar von den Besten“, wie ihn Hanns Dieter Hüsch mal in seinem liebevollen Gedicht „Gruß an Herbert“ umschrieb. Fotos: Copyright Privatarchiv Herbert Bonewitz